„Ich habe große Rechte, über die Natur ungehalten zu sein, und bei meiner Ehre, ich will sie geltend machen. – Warum mußte sie mir diese Bürde von Häßlichkeit aufladen? Gerade mir? Wirklich, ich glaube, sie hat von allen Menschensorten das Scheußliche auf einen Haufen geworfen und mich daraus gebacken. Mord und Tod!“ (Franz Moor in „Die Räuber“)
Schillers Franz Moor besucht in der Nacht seinen Dichter, weil er so schön sein will wie Bruder Karl; denn ist sein Schöpfer Friedrich, der Verursacher seines schrecklichen Aussehens, nicht eigentlich ein studierter Arzt? Auch Antoine Saint-Just, der schöne und radikale Erzengel des Terrors der Französischen Revolution, steigt kopflos von der Guillotine und fordert das Wiederaufsetzen des Hauptes! Schiller weiß nicht, ob er diese Nacht heil überstehen wird oder ob das Schnüffeln an verfaulenden Äpfeln, das seinen Verstand doch nur in einen kreativen Rauschzustand versetzten sollte, ihn halluzinativ benebelt... Ein surrealistisches (Alp-)Traumspiel über Schillers gesellschaftspolitische Utopien, sein Verhältnis zur Französischen Revolution und die Frage, ob in hässlichen Köpfen immer hässliche Gedanken stecken.
Das „Theater Felina-Areal“ wurde am 7.Februar 2009 mit der Uraufführung des Stückes „Lebenslänglich für Richard Wagner“ eröffnet. Zu sehen sind Eigenproduktionen, darüber hinaus ist die Bühne ebenso Spielort für Inszenierungen weiterer professioneller Freier Gruppen der Bereiche Schauspiel, Musik- Tanz- und Kindertheater. Partner sind u.a. das „Neue Ensemble“, die „Theaterakademie Mannheim“, die „Kammeroper Mannheim“, „MS-Tanzwerk“ und „Aki Kato“.
Text, Regie, Bühne: Sascha Koal
Videotechnik & Kamera: Uli Dinger
Musik: Frank Olbert und Michael Sekulla mit Tatjana Lerchbaumer, Sascha Koal und Gerhard Piske